„Was will ich später werden? Welcher Beruf passt zu mir?“ Die Frage nach der Berufswahl löst bei vielen Druck und Verunsicherung aus. Verständlich: Der Beruf, den wir ausüben, ist ein großer und wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Doch keine Sorge – die Berufswahl bleibt ein lebenslanger Prozess. Niemand muss sich direkt einmalig nach der Schule auf einen Beruf festlegen.
Wovon hängt die Entscheidung eigentlich ab? Klar ist: Die Wahl des zukünftigen Berufs hängt nie bloß von einem einzigen Handlungsschritt ab, sondern entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel vieler Einflussfaktoren – darunter persönliche, soziale und wirtschaftliche. Hier einige Beispiele:
Der Beruf soll Spaß machen und uns nicht vor unüberwindbare Grenzen stellen, daher spielen persönliche Interessen und Fähigkeiten selbstverständlich eine große Rolle bei der Entscheidung. Außerdem ist dann die Wahrscheinlichkeit höher, mit KollegInnen zusammenzuarbeiten, mit denen man sich gut versteht.
Genau das spielt auch in den nächsten Punkt hinein: die eigenen Werte und Überzeugungen. Du hast das Anliegen, etwas für die Gesellschaft zu tun? Vielleicht ist die Arbeit im sozialen Bereich etwas für dich. Du möchtest eine Familie gründen? Dann liegt dir Arbeitsplatzsicherheit bestimmt besonders am Herzen. Auch ein überdurchschnittliches Einkommen oder gesellschaftliches Ansehen können Beweggründe darstellen.
Ein weiterer Faktor, der in der Berufswahl eine Rolle spielt, ist der der individuellen Lebensumstände: Der eigene Gesundheitszustand, die finanzielle Situation, persönliche Verantwortungen wie Kinder oder pflegebedürftige Angehörige werden in die Entscheidungsfindung einbezogen.
Ob wir wollen oder nicht – wir werden durch Familie, Freunde, Schule, Medien und gesellschaftliche Erwartungen beeinflusst. Während Ratschläge und Erfahrungswerte der Eltern möglicherweise erwünscht sind, können uns gesellschaftliche Wahrnehmungen zu Geschlechterrollen oder dem Ruf bestimmter Branchen oftmals in der Berufswahl einschränken.
Für Studiengänge, Berufsausbildungen etc. gibt es Voraussetzungen wie ein bestimmter Schulabschluss, Notendurchschnitt oder erwünschte Berufserfahrung. Auch die (begrenzte) Anzahl an freien Plätzen und Mitbewerbenden hat einen Einfluss auf die eigenen Möglichkeiten.
Natürlich fließen auch wirtschaftliche Faktoren wie die Bedingungen des aktuellen Arbeitsmarktes in die Berufswahl mit ein. Dabei ist es wichtig, auf die Stabilität bestimmter Branchen und damit einhergehende Verfügbarkeit freier Stellen zu achten. Auch haben technologische Entwicklungen und Zukunftstrends Einfluss auf den Arbeitsmarkt.
Diese Auswahl an Faktoren ist an der Berufswahl beteiligt und beeinflusst sich gegenseitig, was die Komplexität des Berufswahl-Prozesses unterstreicht.
So steht man oft auch nach der abgeschlossenen Berufsausbildung oder dem Studium erneut vor der Frage der Berufswahl: Sie ist keine einmalige Angelegenheit von Jugendlichen, sondern fester Bestandteil vieler beruflicher Karrieren. Nicht wenige brechen ihre Ausbildung/ihr Studium ab oder absolvieren mehrere Ausbildungen und schlagen einen anderen individuellen Karriereweg ein.
Tipp: Um einen passenden Beruf zu finden, ist Eigeninitiative der Weg zum Ziel! Führe eine Recherche durch, indem du möglichst viele Informationen sammelst, dich durch unterschiedliche (Berufs-) Beratungsstellen informierst und praktische Erfahrungen machst. Außerdem solltest du dich selbst gut kennen: Was ist dir wichtig in deinem Leben? Was sind deine Talente? Was erwartest du von deinem Beruf?
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