Nachdem wir uns im Januar dem klassischen Assessment-Center gewidmet haben, kommt hier ein ergänzender Beitrag. Grund dafür ist, dass sowohl Corona als auch die fortschreitende Digitalisierung keinen Halt vor Assessment-Centern machen. Folglich gibt es sie im vollständigen Remote-Modus. Das bedeutet, dass alle Teilnehmer ausschließlich über eine Videoplattform miteinander kommunizieren.
Möglicherweise hat die Remote Variante einige Nachteile gegenüber der Präsenz. Damit sind z.B. sowohl die Körpersprache als auch die „Sympathiepunkte“ gemeint. So sind bestimmte körpersprachliche Elemente wie ein präsentes Auftreten in einem Rollenspiel oder auch unbewusste Signale, wie ein nervöses „Beinwippen“, nicht deutlich wahrnehmbar.
Was bedeutet das aber für den Bewerber/die Bewerberin? In Bezug auf das Rollenspiel muss man möglicherweise seine eigenen Reaktionen deutlicher zum Ausdruck bringen oder genauere Hinweise geben. Vielfach werden allerdings für diese Art der Aufgabe, spezielle videogestützte Rollenspiele angeboten, die das Ganze vereinfachen.
Für das Interview gilt das eben Gesagte. Zusätzlich sind, zumindest für die Beurteilenden, Software gestützte Ideen vorhanden. Danach kann ein eigens geschaffener Moderatoren-Chat, in denen sich die Beurteilenden gegenseitig Hinweise zukommen lassen, hilfreich sein kann.
Schließlich lässt sich feststellen, dass das Remote Assessment-Center aus unserer heutigen Bewerbungslandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die augenscheinlichen Nachteile aber auch möglicherweise zu einer Objektivierung der Beurteilung beitragen können.